Zusammenfassung
Hintergrund 49% der Verstorbenen in Österreich sterben gegenwärtig im Krankenhaus, wodurch der
Versorgungsqualität am Ende des Lebens sowie der Sterbensqualität im stationären Bereich
eine zentrale Bedeutung zukommt. Ziel dieses Kurzbeitrages ist ein Vergleich der Wahrnehmung
der Betreuung und des Sterbens im Krankenhaus zwischen Abteilungen für innere Medizin
und Palliativstationen aus dem Blickwinkel Angehöriger.
Methode Im Rahmen einer Pilotstudie wurden 2015–2017 210 Angehörige von Patienten die auf
4 Abteilungen für innere Medizin und 2 Palliativstationen im Bundesland Steiermark
verstorben waren hinsichtlich ihrer Wahrnehmung der Kommunikation durch die Betreuer,
der Betreuungssituation sowie der Zeit des Sterbens des Patienten mittels Fragebogen
befragt.
Ergebnisse Es zeigte sich, dass hinsichtlich der Betreuung der Patienten und bezüglich der Zeit
des Sterbens (d. h. rechtzeitige Verständigung bei Zustandsverschlechterung des Patienten,
beim unmittelbaren Sterben anwesend sein, Vorbereitung auf das Sterben sowie Qualität
des Sterbens) die beiden Palliativstationen von den Angehörigen jeweils deutlich besser
bewertet wurden als die Abteilungen für innere Medizin.
Schlussfolgerungen Vor dem Hintergrund der großen Anzahl an Menschen die in Österreich im Krankenhaus
versterben, wurde im Rahmen dieser explorativen Studie gezeigt, dass die Betreuungs-
und Sterbensqualität auf palliativmedizinischen Stationen im Vergleich zu Stationen
für innere Medizin von Angehörigen Verstorbener als besser eingeschätzt wurde. Daher
wird eine umfassendere und systematischere Evaluation des möglichen Mehrwerts palliativmedizinischer
Einrichtungen in Krankenhäusern in Österreich empfohlen.
Abstract
Background Currently, 49% of deaths in Austria occur in a hospital which makes in-patient quality
of care as well as quality of death and dying a highly relevant topic. In this article,
we compare the quality of care and death and dying in departments of internal medicine
and palliative care in hospitals from the perspective of relatives.
Methods In a pilot study, 210 relatives of patients who died on 4 departments of internal
medicine and 2 departments of palliative care in the state of Styria (Austria) were
interviewed in 2015–2017 by means of a postal survey with regard to communication
by hospital personnel, quality of care, and time of dying.
Results Compared to the departments of internal medicine, the 2 departments of palliative
care were perceived to provide better quality of care and better service with regard
to the time of death and dying, that is, timely communication of critical health deterioration
of the patient, enabling relatives’ attendance at the time of death, preparing relatives,
and the quality of death of the patient.
Conclusion Against the background of the large proportion of individuals who die in hospitals
in Austria, this exploratory study showed that relatives perceived both better quality
of care and better quality of death and dying in the assessed departments of palliative
care compared to the departments of internal medicine. Thus, a more comprehensive
and systematic evaluation of the potential added value of palliative care teams in
Austrian hospitals is recommended.
Schlüsselwörter Sterben im Krankenhaus - Betreuungsqualität - Sterbensqualität - Palliativbetreuung
- Angehörigenbefragung
Key words Dying in the hospital - quality of care - quality of death and dying - palliative
care - survey of relatives